Todesstraße – Yungas Road

…oder „Camino de la muerte“

Wikipedia verrät dazu: „Die Yungas-Straße in den Anden ist etwa 80 Kilometer lang und führt von der bolivianischen Stadt La Paz in das nordöstlich gelegene Caranavi, in die Region Yungas. In den Jahren 1931 bis 1936 gebaut, galt die Yungas-Straße, die bis im Dezember 2007 als zweispurige Straße geöffnet war, als gefährlichste Straße der Welt und trug den Beinamen Todesstraße.“

Das war doch die Herausforderung für drei wagemutige Kradnomaden die ja sowieso gerade zufällig in der Ecke waren.

Zuhause hagelte es natürlich schön im Vorfeld Bedenken… Das fährst du aber nicht…. Seeeeehr gefährlich….etc. Aber nach genauer Recherche und Tourplanung konnten wir das Risiko auf das Minimum reduzieren.

Punkt 1: kein Gepäck und damit wendige Motorräder

Punkt 2: Die Richtung so gewählt dass die Straße auf der Bergseite gefahren wird (Hintergrund: Es herrscht hier Linksverkehr damit Bergabfahrenden Fahrer aus dem Seitenfenster die unbefestigte Strassenkante sehen können)

Punkt 3: PatchaMama wird vorab ein Schluck Whisky und was Süßes geopfert. Am Vortag haben wir bei der Stadtführung gehört das“Mutter Erde“ auf Alk und Süßes steht.

(McAllen Whisky und Traubenzucker… Beste Opfergaben!)

Punkt 4: Kondition ist auf Höchstniveau. In Vorbereitung dazu waren wir am Vorabend Steak essen mit Bolivianischen Rotwein

…. Was könnte da noch schief gehen…

….nunja wir schreiben Dienstag 22.1.2019 und wir starten den Versuch.

Da Feiertag ist ist die Stadt ein Hexenkessel aus Marktständen, gesperrten Straßen und Kleinbussen die mitten auf der Straße Leute zusteigen lassen. In diesem Chaos gilt es erstmal die Großstadt zu verlassen.

Mit italienischen Fahrkünsten, mal rechts, mal links überholen, sich durch Autokollonen zwängend, Füßgängern ausweichend erreichen wir schweißgebadet nach gefühlten Stunden eine Tankstelle.

Schnell noch vollgetankt und weiter, doch schon nach 200m heißt es wieder anhalten und Regenklamotten anziehen. Der Himmel hat sich zugezogen und es fängt an zu regnen.

Nach mehreren Kilometern erreichen wir den Pass La Cumbre mit 4670m und man kann kaum 50m weit sehen. Wir entscheiden uns bis zum oberen Ende bzw. Einstieg in die „Todesstraße“ weiter zu fahren , evtl ändert sich ja das Wetter. 35km weiter wissen wir …es ändert sich nicht. Durchgefroren und frustriert machen wir uns wieder auf den Heimweg. Der Tag endet mit Aufwärmen, und Essen gehen. Eine Australische Kneipe mit leckerem Essen hilft unsere Laune wieder zu heben.

Am Tag später sieht das Wetter vorm Hotel Mal nicht schlecht aus. Wir entscheiden uns einen weiteren Versuch zu starten.

Wieder kämpfen wir uns mit fahrtechnisch hohem Einsatz durch die Stadt.

Am Pass ist es zwar kalt aber die Wolkendecke lässt abundzu die Sonne durch

Nach einigem Hin und her (und der Opfergabe an PatchaMama) fahren wir weiter , zumindest bis zum oberen Einstiegspunkt der Todesstraße – um das Wetter abzuschätzen. Erst wird’s kalt, nass und nebelig. Im Geiste haken wir die Todesstraße schon ab.

Doch plötzlich reißt die Wolkendecke auf und nach einigen Kilometern kommt die Sonne raus und präsentiert uns ein beeindruckendes Panorama.

Die berühmte Strasse präsentiert sich vor uns und alle Zweifel sind beseitigt .

Wir fahren also weiter zum unteren Einstiegspunkt bei Yolosita wo wir uns mit einem Mittagessen stärken.

Anschließend starten wir zu einem weiteren Höhepunkt unseres Abenteuers Südamerika.

Nach einigen Kilometern kommt noch eine Schranke wo eine kleine Gebühr von 25 Bolivar pro Motorrad bzw Person verlangt wird.

Bei einem Schild wird noch ein schönes Foto gemacht…

Und los geht’s.

Teilweise wird der Weg von Wasserfällen „versperrt“, manchmal ist er mit gröberen Schotter belegt, aber im großen und ganzen sehr gut zu befahren. Da wir relativ spät dran sind kommen uns kaum andere Leute entgegen. Wenn doch so klappt das aneinander vorbeifahren immer recht gut.

Als wiedereinmal ein toller Wasserfall über die Straße spritzte treffen wir Iren, einen Kanadier der auch mit einer DR650 für 8Monate durch Südamerika fährt.

Als wir gegen 18 Uhr dann das Ende erreichen , durchgeschwitzt aber Happy, waren wir froh daß diese tolle Tour doch noch geklappt hat.

Einzigste Negative war ein kleiner Sturz bzw Umkipper von Harrys BMW wo ein Teil einer Armatur nun fehlt. Somit hat nun auch die dritte Maschine etwas leiden müssen (nach Jürgens Lichtmaschine und meinem Kupplungskorb der nachgefeilt werden musste). Zwei Kabelbinder später waren wir wieder unterwegs…

Hier wieder Harry’s tolles Video

https://www.relive.cc/view/rt10003203346

Christian

Beitrag erstellt 39

9 Gedanken zu „Todesstraße – Yungas Road

  1. Hallo ihr lieben da sind wir ja sehr froh dass ihr euer Opfer erfolgreich gebracht habt und wieder gut angekommen seid. Die Bilder sind einfach nur der Hammer! So fängt der Tag schon gut an. Ich freue mich immer wenn ich direkt nach dem aufstehen von euch was lesen kann und wir die schönen Bilder sehen. Ganz liebe Grüße Helga und Wolfi

  2. Guten Morgen Ihr Drei,
    Ich bin froh, dass Ihr es geschafft habt und wieder heil angekommen seid! Vielen Dank für den spannenden Bericht und die tollen Bilder und Filme 👍😃. Irgendwie war mir klar, dass Ihr nach dem ersten Versuch noch nicht aufgeben würdet…. 😉
    Weiterhin erlebnisreiche und unfallfreie Fahrt! Liebe Grüße, Moni

  3. Da kann man nur Respekt vor euch haben! Wieder Mal großartige Bilder und diese Fahrt werdet ihr nie vergesen. Wir gratulieren euch zu eurer Entscheidung ohne Gepäck zu fahren. Aber ihr seid nicht die einzigen „Wahnsinnigen“, die dieses Herausforderung angenommen haben! Weiterhin gute Fahrt! Gabi und Wolfgang

  4. War wahrscheinlich der Highlight vom Offroadfahren auf Eurem Trip. Schön, dass alles gut geklappt hat und keine größeren Zwischenfälle waren. Dafür hattet Ihr ja teils in den Pyrenäen, Marokko, Italien… schon die eine oder andere knifflige Situation gemeistert und ward gut gerüstet.
    Dan gute Erholung und dass die tollen Eindrücke Euch noch lange begleiten.

    1. Ich fand teilweise Etappen in Patagonien/Argentinien schlimmer wo Grobschotter und Seitenwind auf 30km höchste Konzentration und Kraft erforderte, auf der Yungas war eigentlich nur der obere Part (ca.5km) etwas anspruchsvoller…. vielleicht sind wir aber auch inzwischen geübter 😊🤘

  5. mich freuts auch, dass Ihr die Tour machen konntet, und wir diese tollen Bilder präsentiert bekommen! vielen Dank und weiterhin gute Fahrt, es ist jeden Tag schön, von Euch was zu sehen 😉

  6. Hallo ihr drei Mutigen,auch wir finden den Blog ganz toll , irre Bilder und für uns langweilige Sofasitzer RICHTIG spannend,.Danke und weiterhin tolle Tage.Drücken euch ganz doll

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